Das Buch direkt bei Amazon bestellen Thomas Przybilka Gisela Lehmer-Kerkloh Alwin Ixfeld
Siggi Baumeister oder Eine Verfolgung quer durch die Eifel - Die Eifel-Krimis des Jacques Berndorf

Nord Park TB
ISBN 3-935421-11-7

Wer Siggi Baumeister ist, wissen deutschsprachige Krimifans seit langem; die Hauptfigur der erfolgreichen Eifel-Krimis ist Kult.
Wer aber ist dieser Jacques Berndorf, der Autor der Reihe, der mit bürgerlichem Namen Michael Preute heißt?
Alwin Ixfeld zeigt in seinem Portrait die wenig bekannte Seite des Kriminalschriftstellers, den alles andere als gradlinigen Weg vom Rundfunkreporter, Kriegsberichterstatter und weltreisenden Topjournalisten zum Eifel-Krimi-Guru.
Gisela Lehmer-Kerkloh führt in einer tour d'horizon durch Jacques Berndorfs Bücher, und Thomas Przybilka dokumentiert in einer umfangreichen Auswahlbibliographie der Sekundärliteratur die umfangreiche publizistische Resonanz auf ein außergewöhnliches Werk.

Rezension:
Jacques Berndorf (alias Michael Preute) nicht zu kennen scheint angesichts einer bisherigen Gesamtauflage von ca. 1,5 Millionen (Stand Ende 2001) seiner Baumeister-Krimis fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Echte Fans, vor allem aber jene Zeitgenossen, die sich wissenschaftlich mit dem "Eifel-Krimi-Guru" auseinandersetzen wollen (eine dieser Tage in deutschen Hochschulen durchaus nicht unübliche Aufgabenstellung) haben mit diesem Sachbuch ein unverzichtbares Instrument an der Hand, um das Phänomen Berndorf nachhaltig beleuchten zu können.
Da ist einmal das Portrait, verfasst von Preutes Freund Alwin Ixfeld (der, wie wir durch die ausführlichen Inhaltsangaben erfahren, in "Eifel-Sturm" einem "abgebrannten" Berndorf/Baumeister sozusagen als "fleischgewordene Romanfigur" Obdach gewährt - etwas, das er auch für den echten Wahl-Eifler getan hat. Dort erfährt man einiges über die Person des Michael Preute (bevor er Jacques Berndorf wurde) und auch über die realen Vorbilder vieler seiner Geschichten und Figuren.
Als nächstes schenkt uns Krimikritikerin Gisela Lehmer-Kerkloh einen umfangreichen Einblick in das Wesen, die Vorlieben und Abneigungen der Serienfigur "Siggi Baumeister", sowie eine akkurate Zusammenfassung der Romane Berndorfs (nicht nur aus der Eifel-Serie). Dies erweist sich sehr hilfreich für jeden, der den einen oder anderen Band verpasst haben sollte.
Auf den letzten knapp vierzig Seiten schließlich hat Thomas Przybilka (baute 1989 das Bonner Krimi Archiv der Sekundärliteratur - BoKAS - auf) akribisch zusammengetragen, was in den letzten Jahren über Michael Preute / Jacques Berndorf in der Presse zu finden war.
Ein Buch von hohem Informations- und Nutzwert.

Miss Sophie

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Krimi-Kult um den Eifel-Guru: im Spannungsfeld zwischen Heldenverehrung und kritisch wissenschaftlicher Distanz spüren Thomas Przybilka und seine beiden Mittäter dem Erfolgsgeheimnis von Jacques Berndorf nach.
Als Einstieg ein liebevoll-wohlwollendes biographisches Portrait des Top-Journalisten Michael Preute, der seit ein paar Jahren sein zweites Leben als Jacques Berndorf führt. Der Erfolg von bislang 1,5 Millionen Eifel-Krimis, das wird schnell klar, ist nicht über Nacht über den Autor hereingebrochen, sondern hart erarbeitet.
Preute-Berndorf hat als journalistische Edelfeder für fast alles geschrieben was Rang und Namen hat, ehe er sich in die Eifel zurückzog. Da läge es natürlich nahe, Parallelen zu seinem Helden Siggi Baumeister zu ziehen - aber an dieser Stelle wenden sich die Autoren der kleinen Krimi-Handreichung diskret und respektvoll ab.
Gisela Lehmer-Kerkloh liefert in ihrem Beitrag über Berndorfs fiktionales Schaffen wohltuend neutrale Inhaltsreferate nicht nur der Eifel-Krimis aus dem Grafit-Verlag, sondern auch der frühen Baumeister-Thriller, die bei Bastei-Lübbe und Goldmann erschienen sind, und vergisst auch Frühwerke wie den für seine Zeit ziemlich experimentellen Roman "Magnetfeld des Bösen" nicht, mit dem Berndorf (damals noch als Preute) nach einigen Illustrierten-Krimis 1970 zum ersten Mal nachhaltig auf sich aufmerksam machte.
Für die weitergehende Berndorf-Forschung hat schließlich Thomas Przybilka ein umfangreiches Verzeichnis der Sekundärliteratur zu und über den Eifel-Guru zusammengetragen - bei solchen präzisen Bibliographien lacht das Herz eines jeden Germanistikstudenten vor Freude über die ersparten Recherchestunden.

Reinhard Jahn

 

Gastrezension(en):


Name: Dr. Lothar Pützstück
Email: drLP2@aol.com
Datum: 4.3.2002 (15:35)

Thomas Przybilka mit Gisela Lehmer-Kerkloh und Alwin Ixfeld Siggi Baumeister oder Eine Verfolgung quer durch die Eifel Die Eifel-Krimis des Jacques Berndorf ISBN 3-935421-11-7 NordPark-Verlag 2001 (Krimi-Kritik ; Bd 1), 10,50 Euro, 84 Seiten In den letzten Jahren ist Jacques Berndorf alias Michael Preute mit in der Eifel angesiedelten Büchern zu einem der auflagestärksten deutschen Kriminalromanautoren avanciert. Die Werke des früheren Journalisten mit seinem alter ego Siggi Baumeister als Detektivfigur charakterisieren spannende, unterhaltsame Geschichten und gut recherchierte Landschaftsschilderungen. Das Autorentrio Thomas Przybilka, Gisela Lehmer-Kerkloh und Alwin Ixfeld hat nun einen schön gestalteten Band mit zwei Aufsätzen, die in komprimierter Form Auskunft über Leben und Werk geben, und einer umfangreichen Bibliographie zu den Krimis Berndorfs zusammengestellt. Ixfeld, ebenfalls Journalist und Freund des Erfolgsautors, zeichnet dessen abenteuerliche Biographie nach. Berndorf war u.a. als Enthüllungsjournalist für den "Stern" und den "Spiegel" und Kriegsreporter tätig und hat ebenso Sachbücher geschrieben. Im zweiten Beitrag analysiert die Krimi-Rezensentin Gisela Lehmer-Kerkloh die Eifel-Krimis. Dabei gibt sie eine kurze Inhaltsangabe der im Grafit-Verlag in Dortmund erschienenen Werke und der Krimis und Thriller, die Berndorf in anderen Verlagen publiziert hat. Die zweite Hälfte des Bandes bietet die äußerst sorgfältige Bibliographie zu den Kriminalromanen Berndorfs von Thomas Przybilka, dem Gründer und Betreuer des Bonner Krimiarchivs. Diese enthält über 700 Einträge: Artikel, Interviews, Rezensionen, Kritiken und auch Hinweise und Erwähnungen des Autors in (deutschen) Texten zum Kriminalroman. Diese enorme Zahl erklärt sich durch die Berücksichtigung auch der Internet-Beiträge, dessen explosionsartige Entwicklung zu dem neuen Medium parallel verlaufen ist mit dem Aufstieg von Berndorf zu einem der populärsten Krimiautoren in Deutschland. Während im Internet inzwischen bezüglich Krimis eine Menge unterschiedlichster Publikationsforen existieren, ist gedruckte Sekundärliteratur zum Genre Kriminalroman nach wie vor selten. Die Fan- und Lesegemeinde von Jacques Berndorf kann sich daher glücklich schätzen, dieses kenntnisreiche, informative und preiswerte Buch zu ihrem Lieblingsautor in Händen halten zu können. Dr. Lothar Pützstück in Kultura-Extra.- Das Online-Magazin


Name: Reinhard Schneider
Email: r_schneider_99@yahoo.de
Datum: 1.12.2002 (21:12)

Er wollte schon lange Schluss machen, aber er schreibt immer noch neue Schmöker! - Na,denn... Eifel-Liebe offenbart uns ein Sündenpfuhl in der ansonsten so beschaulichen Eifel,dass es einem graust. Oma Ohler und Tante Anni sind dabei eine gelungene Erfindung und wirklich sympatische Typen. Das kommt vom Autor rüber. Der hat sich mit seiner Fantasie entweder mächtig ins Zeug gelegt oder einfach Typen aus seiner Umgebung zu Romanfiguren gemacht. Und zeitweilig ist es einfach entspannend,wenn sich auch nur das Viehzeug um Siggi Baumeister in seinem Garten versammelt. Es bleibt spannend...


Name: Phoebe Kambton
Email:
Datum: 13.3.2003 (18:39)

Ich habe schon einige Bücher von Berndorf- Preute gelesen, und finde sie alle sehr gut. Die Art wie er die Geschichten erzählt. Das Buch Eifel- Wasser habe ich auch gelesen und ich finde, dass es gut ist und auch die Geschichte, aber das Buch ist zu voll mit Themen. Scgwule, Bestechung, Sprudel, Illegale Transporte... Ich an der Stelle des Autoren hätte nicht ganz so viel hineingepackt, denn man verliert die Übersicht mit der Zeit.


Name: Lutz-Magnus Zimmer
Email: zimmerlm@t-online.de
Datum: 29.5.2010 (16:15)

Dummerweise habe ich mir 5 Bücher seiner "Eifel-Krimis" besorgt und 3 1/4 davon gelesen, danach hatte ich genug gelesen, um mir ein Bild von Herrn Preute als "Schriftsteller" zu machen. Die Romane entsprechen dem Niveau eines Kinderbuchautoren (für Kinderkrimis), der versucht, für "Erwachsene" zu schreiben. Seine Protagonisten sind unglaubwürdig, besonders er selbst in der von ihm erträumten Figur des "Wunderdetektivjournalistensupermannes" Baumeister, die er persönlich offensichtlich nie erreicht hat. Sein "Rodenstock" erinnert an den in "Kinderkrimis" gerne erdachten zwölfjährigen dicklichen Jungen mit Hornbrille, den die anderen Kinder den "Professor" nennen. Das "Rodenstock" in Preutes Romanen lediglich den Dienstgrad eines "Rates", also den untersten Dienstgrad im höheren Dienst erreicht hat, spricht zwar nicht zwingend gegen sein Fachwissen und seine Beziehungen, aber auch nicht dafür, zumal dieser "Rodenstock" bei Preute problemlos über "alte Bekannte" jede, aber auch wirklich jede Information bekommt, die Preute benötigt, um seinen seine hanebüchenen Plots über die Zeit, also die beschriebenen Seiten zu bekommen. "Baumeister" (also Preute in seinen "Tagträumen") bekommt diese natürlich auch: vom BND, vom MAD, vom Verfassungsschutz, von Ärzten, von Krankenhäusern, von Anwälten und Pfarrern, von der Polizei und allen anderen Behörden, die nur auf auf den Anruf von "Baumeister" und "Rodenstock" warten, da diese ja überall "gute Bekannte" haben. Diese "Informanten" werden natürlich nur zwischen 23.00 Uhr und 3.00 Uhr angerufen, haben überhaupt kein Problem mit der nächtlichen, unverschämten, Belästigung und sind innerhalb weniger Minuten in Preutes, also "Baumeisters", seltsamer Behausung anwesend, was übrigens auch für alle anderen (herbeigerufenen) Romanfiguren von Preute zutrifft. Das Treffen kann natürlich auch irgendwo in einem Umkreis von 50 km in der ach so wunderschönen Eifel stattfinden. Schön bzw., unschön ist auch Preutes Verb- , Adjektiv- und Adverbdiarrhoe, die ihm wahrscheinlich ein Gymnasialgermanist, also "Deutschlehrer" beigebracht hat. Preutes Figuren "sagen", "fragen" und "antworten " nicht, sondern "säuseln, knurren, hauchen, flöten, trompeten, kreischen, keifen, blöken, murmeln, unterbrechen, entgegnen, überlegen, gähnen, grinsen, nuscheln, bitten, erkundigen, nörgeln, fortfahren, seufzen, beschließen, erinnern, ergänzen, flüstern, berichten, meinen, zugeben, brüllen, schnurren, befehlen, tönen, erklären, keuchen, husten, ja sogar verbal nicken können diese Figuren. Und wenn sie dann doch einmal "sagen, fragen oder antworten", dann "sanft, leise, laut, geschäftsmäßig, elegisch, knapp, scharf, schrill, schnell, rachsüchtig, gutgelaunt, tonlos!!!, erleichtert,dumpf, rauh, nachdenklich etc. etc.. Eine furchtbar aufgeblasene Sprache, die mit Kohletabletten durchaus heilbar wäre, denn wenig, nicht weniger, ist immer besser. Die Dialoge sind altbacken, dümmlich und völlig unrealistisch. Dazu etliche Ungereimtheiten in der Logik, nur damit der Plot einigermaßen stimmt. Eigentlich schade, denn die Grundideen der Geschichten sind durchaus interessant. So aber sind die "Eifel-Krimis" nach meiner Meinung leider nur "Eifel- Schrott" oder nach Nr.9 Müll.


Name: Klaus Millarg
Email: bonn.press@t-online.de
Datum: 18.10.2012 (13:09)

Zuerst einmal muss ich auf den "Vorredner", Herrn Lutz-"Magnus" Zimmer eingehen, dem es mit seiner schmetternden Gastrezension nicht gelingen wird, die Baumeister-Fans auf seine Seite zu bringen. Wenn ich mich mit anderen Eifel-Krimi-Lesern austausche, fühlen wir uns nach ein paar Seiten immer wieder wie daheim. Wir kennen und genießen die teilweise schrulligen Freunde, Bekannten, Katzen,den Hund und sogar die Teichbewohner. Darf man sich denn heutzutage nicht einmal mehr an einem nett geschriebenen Krimi erfreuen, muss es denn immer Hochgeistiges, Sozialkritisches, Todernstes sein? Und ich kann mich nicht aufregen, wenn Baumeister nachts Freunde anruft oder angerufen wird, wie Lutz-"Magnus" Zimmer. Der scheint mir eher von der Sorte, die sich über alles ereifern können, wie Menschen, die kurz vor dem Herzkasper stehen. Natürlich lese ich auch ganz Anderes, aber die Eifel-Krimis sind für die Seele da, zum Wohlfühlen ohne groß nachzudenken. Das hat mit Kinderbuchniveau nichts zu tun.