Es ist vollbracht!
Zum 34. Mal wurde der älteste und renommierteste Preis für kriminelles Schaffen im deutschsprachigen Raum vergeben.
Ausgezeichnet wurden nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen in der Rubrik NATIONAL:
Oliver Bottini für „Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens“, dicht gefolgt von Monika Geier („Alles so hell da vorn“) und Andreas Pflüger („Niemals“)
INTERNATIONAL landete John leCarré mit „Das Vermächtnis der Spione“ vor Viet Thanh Nguyen („Der Sympathisant“) und Jérôme Leroy („Der Block“)
Verliehen wurde der – nicht dotierte – Deutschen Krimi Preis auch diesmal von einer Jury aus Krimi-Kritikern, Literaturwissenschaftlern und Krimi-Buchhändlern an Autoren und Autorinnen, die „literarisch gekonnt & inhaltlich originell dem Genre neue Impulse geben.“
Die ausführlichen Begründungen sind hier nachzulesen.
Die komplette Übersicht der Preisträger:
NATIONAL:
1. Platz: Oliver Bottini: Der Tod in den stillen Winkeln des Lebens (Dumont)
2. Platz: Monika Geier: Alles so hell da vorn (Ariadne bei Argument)
3. Platz: Andreas Pflüger: Niemals (Suhrkamp)
INTERNATIONAL:
1. Platz: John leCarré: Das Vermächtnis der Spione (A Legacy of Spies)
Deutsch von Peter Torberg (Ullstein)
2. Platz: Viet Thanh Nguyen: Der Sympathisant (The Sympathizer)
Deutsch von Wolfgang Müller (Blessing)
3. Platz: Jérôme Leroy: Der Block (Le Bloc)
Deutsch von Cornelia Wend (Edition Nautilus)
Wie alles begann …
Als Journalist Reinhard Jahn und Werbetexter Werner Puchalla Anfang der 80er Jahre während ihrer Tätigkeit für ein Bochumer Stadtmagazin ihre gemeinsame Krimi-Leidenschaft entdeckten, hätten die Freunde wohl selbst nicht gedacht, welche Ausmaße das Projekt annehmen sollte, das sie damals initiierten.
Erst trugen sie ihre Bücher zusammen und gründeten damit das „Bochumer Krimi Archiv“ (26. März 1984), dann allerlei Informationen, mit denen die aufkommende deutsche Krimi-Szene unterstützt werden sollte, Events wurden geplant – und weil man schon dabei war, auch gleich ein Preis ins Leben gerufen.
Der Deutsche Krimi Preis.
Zeitsprung.
Mehr als 30 Jahre und gut 130 in- und ausländische Preisträger später … (manche erhielten die Auszeichnung mehrfach; unangefochten an der Spitze, Stand 16.1.2018: Friedrich Ani, der den Preis sieben Mal bekam).
Diese und weitere interessante Informationen finden sich auf der oben verlinkten Seite, z.B. eine Liste der 119 besten Krimis, erhoben im Jahr 1990. Nr. 1: „Wenn der Postmann zweimal klingelt“ von James M. Cain, 1934).
Immer im Januar sind mittlerweile acht Jurorinnen und 16 Juroren aus der Zunft der KritikerInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen, BuchhändlerInnen aufgerufen, jeweils drei Romane in den Kategorien National und International auszuwählen, die „inhaltlich originell und literarisch gekonnt dem Genre neue Impulse verleihen.“
Organisiert wird die Abstimmung vom Krimi Archiv (mittlerweile zwar nicht mehr in Bochum beheimatet, aber nach wie vor unter diesem Namen landauf, landab hinreichend bekannt), das auch die Namen der Preisträger mitteilt.
Geld erhalten diese keines, wohl aber hin und wieder personalisierte Grafik-Unikate als Urkunden, abhängig von den vorhandenen Sponsorengelder.
Eine öffentliche Verleihung findet in der Regel nicht statt.
Die Jury
Kritiker:
Volker Albers (Hamburger Abendblatt) / Andreas Ammer (ARD) / Jens Dirksen (WAZ Kultur) / Joachim Feldmann / Tobias Gohlis (DIE ZEIT) / Günther Grosser / Nele Hoffmann / Reinhard Jahn (Bochumer Krimi Archiv) / Hermann Kling / Alf Mayer (Kritiker CrimeMag) / Peter Münder / Ulrich Noller (WDR) / Michaela Pelz (krimi-forum.de) / Thomas Przybilka (BoKAS) / Kirsten Reimers / Robert Schekulin / Jan Christian Schmidt (kaliber38.de) / Sylvia Staude (Frankfurter Rundschau) / Bettina Thienhaus / Thomas Wörtche (CULTurMAG)
Die Kritiker der Jury stimmen nicht für Titel, an deren Veröffentlichung sie aktiv beteiligt sind.
Krimi-Buchhandlungen:
Monika Dobler (Krimibuchhandlung Glatteis, München) / Cornelia Hüppe (Miss Marple, Berlin) / Christian Koch (Hammett, Berlin) / Jutta Wilkesmann (Die Wendeltreppe, Frankfurt Main)